Svenja Beckmann erhält Auszeichnung für Doktorarbeit
Die Gießener Wissenschaftlerin Dr. Svenja Beckmann ist für ihre Doktorarbeit von der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie (DGP) mit dem Gerhard Piekarski-Preis ausgezeichnet worden. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis für Doktorarbeiten auf dem Gebiet der Parasitologie wurde auf der 24. Jahrestagung der DGP in Düsseldorf verliehen. Dr. Beckmann forscht in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christoph Grevelding (Institut für Parasitologie) am Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) an Schistosomen. Diese Wurmparasiten sind die Erreger der Infektionskrankheit Bilharziose, die Mensch und Tier betrifft. Die Pathogenität der Schistosomen beruht auf der hohen Anzahl an Wurmeiern, die in innere Organe verschleppt werden und dort zu schweren, oft tödlichen Entzündungen führen.
Dr. Beckmann hat in ihrer ausgezeichneten Arbeit zelluläre Tyrosinkinasen entdeckt – Enzyme, die mit anderen Proteinen in einem Signalweg kooperieren, der bei Schistosomen an der Reifung von Eizellen und Spermien beteiligt ist. Könnte man durch das gezielte Ausschalten einzelner Komponenten dieses Signalwegs die Bildung reifer Eizellen und Spermien hemmen und damit Befruchtung und Eiproduktion unterbinden, so würde man nicht nur den Lebenszyklus dieses Parasiten unterbrechen, sondern auch die gravierenden pathologischen Folgen einer Infektion vermindern. Die von Dr. Beckmann entdeckten Tyrosinkinasen stellen somit mögliche Ziele für die Bekämpfung von Wurmparasiten dar. Neue Behandlungskonzepte für die Bilharziose – für den Menschen nach der Malaria die weltweit häufigste parasitäre Infektionskrankheit – sind dringend notwendig, da es Hinweise auf Resistenzen gegen das einzige zur Verfügung stehende Medikament gibt, und die Entwicklung eines Impfstoffes trotz großer internationaler Anstrengungen bislang nicht gelungen ist.
Svenja Beckmann, Jahrgang 1981, studierte Biologie (Diplom) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Schon in ihrer Diplomarbeit beschäftigte sie sich mit Schistosomen. Nach dem Diplom promovierte sie als Stipendiatin des DFG-Graduiertenkollegs „Molekulare Veterinärmedizin“ an der Universität Gießen. Seit ihrer Promotion 2008 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Parasitologie der JLU. (Uni Gießen)
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