29. September 2010, Aktuelles, Uni Bielefeld

Zebrafinken erkennen das eigene Nest am Geruch

Singvögel können nicht riechen. Das war zumindest bislang die landläufige Meinung. Die Wirklichkeit sieht allerdings jedoch anders aus: Die Biologen Dr. Barbara Caspers und Tobias Krause von der Universität Bielefeld haben herausgefunden, dass junge Zebrafinken das eigene Nest von einem fremden Nest am Geruch unterscheiden können. Ihre Untersuchung erschien in der Online-Version der von der renommierten britischen Royal Society herausgegebenen Zeitschrift „Biology Letters“.

In Geruchswahlversuchen stellten die Wissenschaftler den gerade flügge gewordenen Vögeln die Wahl zwischen dem eigenen Nestgeruch und dem Geruch eines anderen Zebrafinken-Nestes. Die jungen Vögel bevorzugten eindeutig den eigenen Nestgeruch gegenüber dem fremden Nestgeruch. Die Ergebnisse zeigen, dass Singvögel einen ausgeprägten Geruchsinn haben, den sie unteranderem zur räumlichen Orientierung in ihrer Umwelt nutzen können.

Lange Zeit war man davon ausgegangen, dass Vögel generell keinen Geruchssinn haben. Dass dies nicht stimmt, wurde zunächst an Seevögeln nachgewiesen.

Die Studie ist erschienen in: Biology Letters online vom 29.09.2010 doi:10.1098/rsbl.2010.0775. (Uni Bielefeld)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Schreiben Sie einen Kommentar »



Das könnte Sie auch interessieren:

Fachstelle für Fußball und Konflikt an der Uni Bielefeld

Das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld hat die bundesweit erste Fachstelle für Fußball und Konflikt gegründet. Die Fachstelle soll unter anderem Fanprojekte und Fußballclubs beraten, Konflikte rund um den Fußball im Stadion und auf dem…

Bild: Uni Bielefeld

Herzmuskel-Krankheitsmechanismus ARVC5 durch Nanomedizin entschlüsselt

Biophysiker der Universität Bielefeld haben einen entscheidenden Beitrag zu einer internationalen Studie zur Erbkrankheit ARVC geleistet. ARVC (arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie) ist eine gefährliche Form von Herzmuskelerkrankung. Sie führt zu plötzlichem Herztod und ist weiter verbreitet, als bislang angenommen. Das berichtet…

Bild: Klaus Reinhold

Heuschrecken-Männchen haben Kontrolle über Eier-Befruchtung

Alles eine Frage des Timings: Wenn Laubheuschrecken sich paaren, heftet das Männchen dem Weibchen ein klebriges Paket, die sogenannte Spermatophore, an ihren Hinterleib. Neben den Samen selbst besteht dieses „Brautgeschenk“ aus einer proteinreichen Masse, die das Weibchen nach der Paarung…

Fußball-Ausgabe von Bielefelder Forschungsmagazin BI.research

Pünktlich zur Europameisterschaft ist sie da: die Fußball-Ausgabe von BI.research, dem Bielefelder Forschungsmagazin. Das neue Heft präsentiert, was Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld zum Thema Fußball untersucht haben. Dabei geht es um den „Tatort Stadion“ – ein Thema, das…

Bild: Umweltamt der Stadt Bielefeld

Gesundheitliche Bedeutung städtischer Grünräume und Gewässer

“Alles im grünen Bereich?” fragen sich derzeit fünf Juniorforscherinnen und –forscher, die heute (21.11.2011) erstmals an der Universität Bielefeld zusammenkommen. Sie untersuchen die gesundheitliche Bedeutung städtischer Grünräume und Gewässer am Beispiel von Bielefeld und Gelsenkirchen. Das Forschungsprojekt wird von der…

Weitere Beiträge zum Thema: