Doktorandenpreis der Deutschen Lungenstiftung 2011 für Leonhard Leidl
Leonhard Leidl, Medizin-Absolvent der Universität zu Lübeck und Doktorand am Forschungszentrum Borstel, wird mit dem Doktorandenpreis der Deutschen Lungenstiftung 2011 für die beste klinische Arbeit auf dem Gebiet der Pneumonologie ausgezeichnet. Er erhält den Preis für die auf seiner Dissertation basierenden Fachveröffentlichung in der Zeitschrift „European Respiratory Journal“.* Die Preisverleihung findet am 7. April 2011 im Rahmen des 52. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumonologie und Beatmungsmedizin in Dresden statt.
In seiner Arbeit befasst sich Leidl mit neuen Testverfahren zur Abschätzung des Risikos der Tuberkuloseerkrankung bei Patienten, die mit dem Humanen Immundefizienzvirus (HIV) infiziert sind. Es handelt sich dabei um eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen, vor allem in Afrika. Tuberkulose ist die häufigste Todesursache für HIV-infizierte Menschen weltweit. Im Jahr
2008 traten 9,4 Millionen neue Fälle einer Tuberkulose auf. Etwa 1,8 Millionen Menschen verstarben daran. Mehr als zwei Drittel aller HIV-infizierten Menschen weltweit, ca. 22,4 Millionen Menschen, leben in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Die Prävalenz von HIV bei Tuberkulose-Patienten in Afrika liegt bei ca. 40 Prozent.
Für seine Studie untersuchte Leonhard Leidl 135 Patienten der HIV-Ambulanz der Makerere University in Kampala, Uganda. Zusätzlich wurden zehn HIV-infizierte Kontrollpersonen aus Italien eingeschlossen. Die Entwicklung einer Tuberkulose kann durch eine frühzeitige Prophylaxe durch die Einnahme eines Medikaments verhindert werden. Wer für eine solche Prophylaxe geeignet ist, wird durch eine Testreaktion des Immunsystems gegenüber Tuberkulosebakterien entweder in einem Hauttest oder mit verschiedenen Bluttests ermittelt.
In der ausgezeichneten Arbeit konnten Leonhard Leidl und Kollegen aus Uganda, USA und Lübeck/Borstel nachweisen, dass die gängigen Verfahren zur Risikoabschätzung der Entwicklung einer Tuberkulose bei HIV-infizierten Patienten aber unzureichend sind. Nur eines der Verfahren funktioniert auch weitgehend unabhängig vom Ausmaß der Immunschwächeerkrankung. Im Kampf gegen die Folgen der Immunschwächeerkrankung AIDS haben die Forscher damit eine wichtigen Beitrag geleistet. (Uni Lübeck)
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