20. April 2011, Uni Gießen

Startschuss für Deutsches Zentrum für Infektionsforschung

Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) wird gemeinsam mit der Philipps-Universität Marburg, der Technischen Hochschule Mittelhessen und dem Paul-Ehrlich-Institut in Langen einer von sieben Partnerstandorten des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat am 15. April 2011 über die Förderung von vier neuen Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung entschieden, darunter das DZIF. Der Partnerstandort Gießen/Marburg/Langen wird koordiniert von Prof. Dr. Trinad Chakraborty, Dekan des Fachbereichs 11 – Medizin und geschäftsführender Direktor des Zentrums für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der JLU. Co-Koordinator des DZIF ist Prof. Dr. Stephan Becker, Institut für Virologie der Philipps-Universität Marburg.

Die Region Mittelhessen hatte sich mit dem HEAL-EMERGE-Konzept (Hessian Alliance of Exzellence in Emerging and Emergency Infections) beworben. Ziel der HEAL-EMERGE-Allianz ist es, eine strukturierte schnelle Reaktion bei aufkommenden biologischen Bedrohungen durch Infektionserreger zu ermöglichen, indem sie die Expertise der entsprechenden Forschergruppen an den Universitäten Gießen und Marburg sowie der Technischen Hochschule Mittelhessen mit der des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen auf dem Gebiet der Impfstoffe und Antiinfektiva verbindet. Hierzu werden neueste Ansätze der Genomforschung an Mikroorganismen und ihren Wirtszellen sowie der synthetischen Biologie genutzt.

„Impfstoffe und Antibiotika haben einen sehr großen Einfluss auf die Gesundheit der Weltbevölkerung, indem sie die Kontrolle schwerer, oft tödlicher Infektionskrankheiten ermöglichen“, sagt Prof. Chakraborty. „Während wir jedoch heute viele der bekannten Infektionskrankheiten in Schach halten und einige sogar ganz ausrotten konnten, treten paradoxerweise neue Infektionskrankheiten auf, die in Form von isolierten Ausbrüchen, Epidemien und Pandemien für die medizinische Forschung eine dramatische Herausforderung darstellen.“

„Wir freuen uns über diesen großen Erfolg unserer langjährigen Zusammenarbeit in der Infektionsforschung mit der Philipps-Universität Marburg und der Technischen Hochschule Mittelhessen. Eine wichtige Stärkung bedeutet für uns auch das Paul-Ehrlich-Institut in Langen, das sich vor allem mit der Regulierung der Entwicklung und Zulassung neuer biomedizinischer Arzneimittel befasst“, so Prof. Chakraborty weiter.

Die Universität Gießen ist außerdem Partnerstandort beim Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) – gemeinsam mit der Philipps-Universität Marburg und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim. Wissenschaftler der JLU sind zudem am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung (DZHK) beteiligt.

JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee stellt vor diesem Hintergrund fest: „Die Beteiligung der JLU – gemeinsam mit ihren Partnern – an drei von sechs Nationalen Gesundheitszentren belegt das enorme Potential unserer Universität und der Region Mittelhessen in der biomedizinischen Forschung.“ (Uni Gießen)



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