Vereinfachte Hardware-Wartungsarbeiten durch neuen Chip
“Übertragungsstandards für Netzwerke ändern sich häufig”, berichtet Erik Markert, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Schaltkreis- und Systementwurf an der TU Chemnitz, und ergänzt: “Dann muss bisher immer ein teures Redesign der integrierten Schaltungen durchgeführt werden.” Das ist aufwändig und teuer, eine alternative Softwarelösung scheitert häufig an der benötigten Geschwindigkeit der Datenübertragung. Ein Konsortium aus 16 Firmen und Forschungseinrichtungen hatte es sich deshalb im Projekt MORPHEUS (Multi-purpose dynamically Reconfigurable Platform for intensive Heterogeneous processing) zum Ziel gesetzt, einen Chip zu entwickeln, der aus statischen Teilen besteht sowie aus dynamischen Teilen, die der Nutzer selber anpassen kann. Diese dynamischen Hardwarekomponenten vermeiden den Hardwareaustausch und steigern gegenüber Softwarelösungen die Übertragungsgeschwindigkeit.
Informationstechniker der Professur Schaltkreis- und Systementwurf der TU Chemnitz waren an dem Projekt beteiligt, das die Europäische Union mit insgesamt mehr als acht Millionen Euro unterstützte und das 2009 nach dreijähriger Laufzeit abgeschlossen wurde. Sie haben daran gearbeitet, dass sich in Zukunft Updates für die nötigen Hardwareanpassungen automatisch selbst verschicken. “Dadurch minimiert sich der Wartungsaufwand, da bei nötigen Änderungen keine Techniker mehr an den einzelnen Serverschränken arbeiten müssen, sondern Wartungen zentral durchgeführt werden können”, erklärt Markert. Darüber hinaus waren die TU-Forscher an der Erstellung einer Software beteiligt, die beim Chipentwurf eingesetzt wird. Abnehmer für den neuen Chip, der bisher als Prototyp vorliegt, könnten Telekommunikationsunternehmen sein.
Koordiniert wurde das Projekt vom französischen Unternehmen Thales, die Fertigung des Chips lag beim italienischen Chipproduzenten ST Microelectronics. Die Projektergebnisse sind als Buch beim Springer-Verlag erschienen. An der TU Chemnitz waren auch Studenten eingebunden: “Es ist eine Studienarbeit entstanden und zwei Studenten haben Firmenpraktika bei ST Microelectronics in Bologna absolviert”, berichtet Markert. Der entstandene Chip-Prototyp soll auch in der Lehre eingesetzt werden. (TU Cottbus)
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