2. Juli 2010, Aktuelles, Uni Augsburg

"Java Workflow Tooling" bei Eclipse

Zu der vor Kurzem freigegebenen neuesten Version der
Entwicklungs- und Anwendungsplattform Eclipse zählt auch das Projekt “Java Workflow Tooling” (JWT), das an der Augsburger Professur für Programmierung verteilter Systeme mitentwickelt wird. Bereits zum zweiten Mal ist JWT, das die Automatisierung von Geschäftsprozessabläufen ermöglicht, damit Teil der jährlichen Eclipse-Distribution.

Eclipse ist mit monatlich über einer Million Downloads längst nicht mehr nur eines der beliebtesten Tools für Softwareentwickler. Weltweit haben 490 Personen zur diesjährigen Version, Codename Helios, beigetragen, die mehr als 33 Millionen Zeilen Code umfasst. Insgesamt 39 Projekte machen aus Eclipse je nach Bedarf eine Umgebung für Softwarearchitekten, Webentwickler oder Handyprogrammierer.

Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr die Kategorie SOA, unter der mehrere Projekte aus dem Bereich Service-orientierter Architekturen organisiert sind. Hierzu zählt unter anderem auch JWT. SOA gilt heute für viele als Kerntechnologie, wenn es um die Integration wiederverwendbarer Softwarekomponenten geht, was für Unternehmen oft einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bedeuten kann.

JWT hat mit SOA aber nicht nur eine neue Heimat innerhalb des Eclipse Ökosystems gefunden, die Freigabe von Helios bedeutet auch das Ende der Bewährungsphase, die jedes neue Projekt durchläuft. Mit der Version 1.0 gilt Java Workflow Tooling jetzt als ausgereifte Softwarelösung, die den hohen Qualitätsanforderungen der Eclipse Foundation entspricht.

Ziel des JWT Projekts ist es, Unternehmen eine erweiterbare und an die jeweiligen Anforderungen anpassbare Plattform zur Entwicklung von Lösungen im Bereich des Geschäftsprozessmanagements zur Verfügung zu stellen. So ist beispielsweise ein Programm zur graphischen Modellierung von Geschäftsprozessen enthalten, das je nach Rolle des Anwenders verschiedene Sichten auf Prozesse bietet und so die Zusammenarbeit von
Fach- und Entwicklungsabteilungen verbessern hilft. Gleichzeitig schließen zahlreiche Import- und Exportfunktionen die Lücke zwischen verschiedenen Standards wie BPMN oder XPDL und ermöglichen die Integration in bestehende Anwendungslandschaften.

Ein wesentliches JWT-Merkmal ist in diesem Zusammenhang die einfache Erweiterbarkeit um unternehmensspezifische Konzepte wie etwa weitreichende Anpassungsmöglichkeiten der graphischen Darstellung oder die Ergänzung der Prozessbeschreibung um weitere technische Details.
Frei verfügbare Produkte, die JWT bereits auf diese Weise integrieren, sind zum Beispiel Scarbo – ein Projekt des OW2-Konsortiums – oder AgilPro (auf SourceForge verfügbar).

Für die Zukunft ist eine Unterstützung weiterer Standards und Technologien ebenso geplant wie eine stärkere Integration mit den anderen Projekten aus dem Bereich Eclipse SOA. (Uni Augsburg)



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