Pflanze des Monats Mai – Sibirische Schwertlilie
Vielleicht ist es die blaue Blume der Romantik – die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), eine der wenigen blauen Blumen der heimischen Natur. In den Botanischen Gärten der Universität Bonn findet sich die Blume im Schlossgarten bei den Arzneipflanzen und im Nutzpflanzengarten. Sie ist nicht nur Pflanze des Monats Mai in den Botanischen Gärten sondern auch Blume des Jahres 2010. Dieses Jahr ist gleichzeitig das UNESCO-Jahr der Biodiversität, das die Botanischen Gärten am 22. Mai gefeiert wird.
Ihre Hauptverbreitung hat die Sibirische Schwertlilie im westlichen Sibirien und erreicht in Deutschland ihre Westgrenze. Sie ist eine Bewohnerin feuchter Wiesen und deswegen gefährdet. In Nordrhein-Westfalen kommt sie nicht natürlich vor, ist aber an mehreren Stellen ausgewildert – kein Wunder, da sie seit 1594 in Kultur ist.
Die Sibirische Schwertlilie ist eine ausdauernde mit einem kräftigen Wurzelstock ausgestattete Pflanze. Sie kann bis 120 cm hoch werden. Der Blütenstand enthält zwei bis fünf, relativ kurzlebige, 6 – 7 cm lange Blüten. Die Blüten selber sind relativ kompliziert aufgebaut und bestehen aus einem Kreis aus drei herunterhängenden “Hängeblätter” und drei aufrechtstehenden “Domblättern”. Die Hängeblätter variieren in der Färbung stark und sind häufig weißlich oder hellviolett gefärbt und haben eine markante dunkle Aderung. Die Domblätter sind dunkler gefärbt, ihre Aderung ist weniger auffallend. Die Pflanzen blühen im Mai und Juni.
Schwertlilien sind alte Heilpflanzen, deren unterschiedlichsten Teile vielfach genutzt wurden. Sie enthalten Gerbstoffe undätherische Öle und wurde u.a. als harntreibende oder auswurffördernde Mittel genutzt. Sicherlich haben die Schwertlilien auch eine große symbolische Bedeutung. Die in vielen Wappen abgebildeten Lilien stellen Schwertlilien dar, so z.B. bei den französischen Bourbonen-Königen.
Noch bis zum 31. Oktober sind der Botanische Garten am Poppelsdorfer Schloss und der Nutzpflanzengarten am Katzenburgweg täglich außer samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Gewächshäuser sind bis April 2011 wegen Umbaumaßnahmen geschlossen. (Uni Bonn)
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