Melbweiher am Poppelsdorfer Schloss wird saniert
Die Botanischen Gärten der Universität Bonn sind der Lösung eines alten Geruchsproblems nahe: Der Melbweiher, der ehemalige Wassergraben am Poppelsdorfer Schloss, wird in den kommenden Monaten aufwändig saniert. In Kürze soll damit begonnen werden, den Wasserspiegel abzusenken, dann werden Schmutz und Schlamm beseitigt und marode Mauern saniert.
Die Anlieger und Passanten können ein Lied davon singen: Der Melbweiher, der ehemaligen Wassergraben, der die Schlossanlagen umgab, ist nicht mehr im besten Zustand. Seine fortschreitende Verschlammung führt unter anderem dazu, dass sich bei warmen Temperaturen riesige Algenmatten bilden, die den Sauerstoff aufzehren und zu Geruchsbelästigungen führen.
Vor fast genau 20 Jahren wurde der Melbweiher das letzte Mal vom Schlamm befreit. Inzwischen sind die Ufer des Jahrhunderte alten künstlichen Gewässers nach und nach abgerutscht. Dies hat nicht nur zur Verlandung des Weihers beigetragen, die abbrechenden Ufer gefährden außerdem die Standfestigkeit des ufernahen Baumbestandes, von dem ein großer Teil inzwischen bereits gefährlich schräg steht.
“In diesem Jahr wollen wir ein ganzes Aktionspaket durchführen, um den Melbweiher auf Jahre hinaus zu sanieren”, kündigt der Direktor der Botanischen Gärten der Universität Bonn, Professor Dr. Maximilian Weigend, an. “Durch gezielte Ausbaumaßnahmen, wie Uferbefestigung und -bepflanzung, Gehölzsanierung und Vorreinigung des Wassers, soll die Wasserfläche dauerhaft optisch und ökologisch aufgewertet werden.”
Die Sanierung erfolgt in mehreren Schritten: Nach dem Absenken des Wasserspiegels werden in Absprache mit den zuständigen Behörden die Fische und Schildkröten entnommen. Die Fische werden einem Angelsportverein übergeben, die Nordamerikanischen Schildkröten werden abgegeben, da sie nach Gesetzeslage nicht im Melbweiher gehalten werden dürfen. Dann wird der Melbweiher gründlich gesäubert, von “Fundsachen” aus 20 Jahren befreit und bis zum Frühsommer komplett “entschlammt”. Bei der letzten Reinigungsaktion fanden sich z.B. Fahrräder und Einkaufswagen. Die entlang des alten Wachhäuschens gelegene Stützmauer zur Poppelsdorfer Allee und die im Garten gelegene Weiherbrücke werden dann von Grund auf saniert. Die Brücke ist derzeit wegen Baufälligkeit gesperrt und schneidet einen ganzen Gartenbereich vom Besucherstrom ab.
Die Universität Bonn trägt die Kosten der Entschlammung und der Uferbefestigung, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB) hat die Sanierung der beiden Bauwerke übernommen.
Professor Weigend hofft, dass alle Arbeiten im Oktober abgeschlossen sein werden. Jedoch kann erst nach dem Ablassen des Wassers festgestellt werden, wie viel Zeit die Sanierung der Mauern und Böschungen erfordert. Nach Abschluss der Arbeiten soll im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss nur noch einer stinken dürfen: die Titanenwurz – das Wahrzeichen der Botanischen Gärten. (Uni Bonn)
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