21. Oktober 2009, Aktuelles, Forschung, Uni Lüneburg

Forschungsergebnisse zum Klimawandel in Deutschland

Forschungsergebnisse zum Klimawandel in Deutschland und zu möglichen Strategien von Urlaubsregionen werden am 21. Oktober 2009 im Rahmen der Tagung “Klimawandel und Tourismus” in Berlin vorgestellt und diskutiert. Veranstalter sind die Leuphana Universität Lüneburg und die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Universitäten haben in den vergangenen drei Jahren zum Thema „Klimatrends und nachhaltige Tourismusentwicklung in Küsten- und Mittelgebirgsregionen” (KUNTIKUM) geforscht.

Eine repräsentative Umfrage im Rahmen des Forschungsprojektes ergab, dass das Thema Klimawandel in der deutschen Bevölkerung einen sehr hohen Stellenwert hat: Immerhin 11 Prozent der Befragten möchten in Bezug auf den Klimawandel Vorbild sein, weitere 74 Prozent sehen es als ihre Bürgerpflicht an, zur Vermeidung des Klimawandels beizutragen. Entsprechend erwarten die Urlauber, dass sich auch die Tourismusanbieter mit dem Thema auseinandersetzen. Urlaubsregionen stehen vor der Aufgabe, klimaschonende Angebote zu entwickeln und sich an die veränderten Bedingungen anzupassen: Welche Angebote gibt es in einer Wintersport-Region, wenn der Schnee ausbleibt, wie geht die Wanderregion mit Extremwetterereignissen um, wie können die Vorteile einer verlängerten Schönwetterperiode genutzt werden?

In kaum einem Wirtschaftszweig spielen Klima und Wetter eine so große Rolle wie im Tourismus. Wie sich der Tourismus an den Wandel anpassen kann (Anpassungsstrategien) und welche Maßnahmen nachhaltig zur Klimaschonung beitragen können (Vermeidungsstrategien), sind deshalb zentrale Fragestellungen für die gesamte Branche, auf die das Forschungsprojekt Antworten gibt.

Neben Experten zum Thema Klimawandel, u. a. dem vom Focus so titulierten „Master of Disaster“, Prof. Dr. Gerhard Berz, ehemaliger Leiter der Georisikoforschungsabteilung der Münchner Rück AG, sprechen Vertreter des Deutschen Tourismusverbandes und des deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes sowie Experten aus dem Bereich erneuerbare Energien oder Umweltschutz. Diskutiert wird mit Wissenschaftlern aus den Bereichen Umwelt, Nachhaltigkeit, Meteorologie und Tourismusmanagement der Leuphana Universität Lüneburg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg über die Zukunft des Tourismus in Zeiten des Klimawandels.

Intensiv beschäftigt sich die Tagung mit ersten konkreten Lösungen. Pilotregionen der Nordsee und des Schwarzwaldes stellen ihre Strategien zur Anpassung des Tourismus an den Klimawandel vor.

Das Forschungsprojekt KUNTIKUM wurde gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der klimazwei-Fördermaßnahme. KUNTIKUM wurde im Jahr 2008 als „Ausgewählter Ort der Innovationen“ mit einem Preis der Bundesregierung im Rahmen der Standortwettbewerbsinitiative „Deutschland Land der Ideen“ prämiert. (Uni Lüneburg)



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