17. Dezember 2009, Aktuelles, Uni Gießen

20 Jahre Maueröffnung Schwerpunkthema im aktuellen "Spiegel der Forschung"

Die Öffnung der Berliner Mauer vor 20 Jahren ist das Schwerpunktthema in der neuesten Ausgabe des „Spiegels der Forschung“, dem Wissenschaftsmagazin der Universität Gießen, die gerade erschienen ist. Wissenschaftlerinnen und Wissen­schaftler der Justus-Liebig-Universität setzen sich unter verschiedenen Aspekten mit dem Systemwechsel von 1989 in Deutschland und in Polen auseinander. Prof. Peter Haslinger, Professur für Osteuropäische Geschichte an der Universität Gie­ßen und Direktor des Herder-Instituts in Marburg, geht der Frage nach, ob „Der Systemwechsel von 1989 in Zentraleuropa“ eine logische Entwicklung oder ein historischer Zufall war. Prof. Hans-Jürgen Bömelburg, Osteuropäische Geschichte, setzt sich mit der „Wende 1989 in Polen“ und deren Vorgeschichte auseinander. Tadeusz Mazowiecki, der erste demokratisch legitimierte Ministerpräsident in den damaligen sozialistischen Staaten Mittel- und Osteuropas, wurde bereits im August 1989 an die Spitze der polnischen Regierung gewählt. 1993 wurde er zum Doctor. honoris causa der Universität Gießen ernannt.

Prof. Dirk van Laak, Professur für Zeitgeschichte, bot im Sommersemester aus Anlass des 20. Jahrestags von Wende und Mauerfall am Historischen Institut ein Seminar über deutsch-deutsche Gemeinsamkeiten in Zeiten der Teilung an. Seinen Beitrag ergänzen vertiefende Kurzbeiträge von Studierenden, die an diesem Semi­nar teilnahmen. Der Historiker Prof. Frank Bösch mit dem Spezialgebiet Fachjour­nalismus Geschichte stellt die Frage nach den „Medien als Katalysatoren der Wende“ in der DDR und in Polen 1989. „Vom ‚kulturellen Gedächtnis’ und der DDR“ lautet der Titel des Beitrags von Prof. Carsten Gansel. Der Germanist setzt sich mit verschiedenen Kinofilmen, die in den letzten Jahren medien- und publikumswirksam an die vergangene DDR erinnert haben, auseinander. Die Juristin Prof. Mahulena Hofmann schildert ergänzend „Einen kleinen Eindruck aus dem Jahr 2005“, als auf der Homepage der tschechischen Regierung die Namen von früher geheimen Mit­arbeitern der kommunistischen Staatssicherheit veröffentlicht wurden. Das Schwer­punktthema wird abgeschlossen durch einen kurzen Bericht von der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Gießen an den Schriftsteller Erich Loest im No­vember 2009 der verantwortlichen Redakteurin Christel Lauterbach.

Neue Wege der Impfung gegen Hepatitis B und eine DFG-Studie in Zusammen­arbeit mit israelischen und palästinensischen Mediziner, werden im Anschluss von den Virologen Priv.-Doz. Dieter Glebe und Prof. Wolfram Gerlich vorgestellt. Die Agrarwissenschaftler Sarah Hatzig, Prof. Sven Schubert und Priv.-Doz. Christian Zörb, Universität Kiel, stellen ihre „Entwicklung salzresistenten Maishybriden“ vor, die ihnen mit konventionellen Züchtungsmethoden gelungen ist (siehe auch Presse-Info Nr. 304-2009).

Es fogt ein Artikel der Diplom-Pädagogin Nina Preis über die Beteilgung von Gie­ßener Erziehungswissenschaftlern am „Nationalen Bildungspanel“. Anschließend berichtet Dr. Matthias Recke über „200 Jahre klassische Archäologie in Gießen“, wo der erste Lehrstuhl für „Griechische Literatur und Archäologie“ in Deutschland ein­gerichtet wurde. „Das Gespenst von Lublau – Michael Kaspareks Verwandlung vom Wiedergänger zum Blutsauger“ beschließt die Reihe der ausführlichen Berichte aus der Forschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Auf der „Letzten Seite“ erfahren die Leserinnen und Leser des „Spiegels der Forschung“, die es noch nicht wissen, dann noch, dass Gießen die „Stadt der jungen Forscher 2010“ wird. (Uni Gießen)



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