16. Februar 2010, TU Cottbus

Cottbuser Modell für innovative Bauingenieursausbildung erhält finanzielle Förderung

Die Stiftung Mercator und die VolkswagenStiftung fördern ein gemeinsames Vorhaben von BTU Cottbus und Hochschule Lausitz (FH) mit rund 490.000€ für fünf Jahre, um die Ausbildung von Bauingenieuren den Anforderungen des Berufsmarktes anzupassen. Im zweistufigen Bewerbungsverfahren gelang es den Cottbuser Hochschulen von 180 Bewerbungen unter die neun ausgewählten Projekte zu kommen.

Ab dem Wintersemester 2011/12 können sich Studierende des Bauingenieurwesens an beiden Hochschulen darüber freuen, dass ihnen der Studienstandort Cottbus etwas Einmaliges bietet: Sie erhalten je nach Neigung und Qualifikation mehr Handlungsmöglichkeiten. Durch abgestimmte, teilweise gemeinsame Lehrveranstaltungen beider Einrichtungen werden Studierende beider Einrichtungen vom Praxisbezug der FH-Ausbildung und vom Forschungsbezug der Universitären Ausbildung profitieren. Zudem wird künftig der Wechsel zwischen den universitären B.Sc. und den B.Eng der Fachhochschule bei entsprechender Eignung ohne große Zeitverluste möglich sein.

Dazu bilden beide Lausitzer Hochschulen eine gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung.

Das Konzept im Bachelor-Bereich hat zwei Kernstücke: das so genannte “X-Modell” für die Vernetzung der Studienangebote, und das Projektstudium. Der Begriff “X-Modell” resultiert aus der Studienstruktur: “Unten” gibt es zwei unterschiedliche Eingänge (Immatrikulation an BTU oder an HL), in der „Mitte” gibt es einen gemeinsamen Studienteil. “Oben” schließen die Studierenden entweder als Bachelor of Science (BTU) oder Bachelor of Engineering (HL) ihr Studium ab. Das Projektstudium wurde an der BTU bereits 2005 eingeführt, und hat, mit fächerübergreifenden Projekten in jedem Studiensemester, Alleinstellungscharakter für das Studium des Bauingenieurwesens in Deutschland.

Für BTU Präsident Prof. Dr. Walther Ch. Zimmerli ist beiden Hochschulen mit diesem Cottbuser Modell der Bauingenieursausbildung ein großer Coup gelungen: „Wir – und damit meine ich die beiden Hochschulen und die maßgeblich daran beteiligten Kolleginnen und Kollegen von BTU und HL – haben für beide Hochschultypen, aber auch für unsere Studierenden das gegenwärtig bestmögliche Ziel erreicht. Dem dynamisch wachsenden Ausbau des Bauingenieurwesens an der BTU wird mit einer verstärkten Praxisnähe Rechnung getragen. Und die Hochschule Lausitz intensiviert ihre Forschungsorientierung. Zudem ist die Förderung eine Auszeichnung für das bereits erfolgreich eingeführte Projektstudium an der BTU.“

Für HL Präsident Prof. Dr. Günter H. Schulz ist das Cottbusser Modell „eine zukunftsweisende Antwort auf die aktuelle Bologna-Debatte über notwendige Berufsqualifizierung einerseits und theoretische Tiefe des Bachelorstudiums für eine wissenschaftliche Karriere andererseits.

Perspektivisch können Studieninteressierte mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen während des Studiums durch Wahl der Module und Überprüfung ihrer Erwartungen und ihrer Fähigkeiten ihr Studienziel selbst bestimmen, gegebenenfalls ändern.“ Beide Hochschulen sind zuversichtlich, dass das MWFK die erforderlichen Rahmenbedingungen schaffen wird. (TU Cottbus)



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