Neues Chemie-Institutsgebäude für Uni Gießen
Der Fachbereich Chemie der Justus-Liebig-Universität Gießen erhält für rund 111 Millionen Euro aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA ein neues Instituts- und Hörsaalgebäude. Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann und Finanzminister Dr. Thomas Schäfer haben heute gemeinsam mit Universitätspräsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz mit einem symbolischen Spatenstich das Startsignal für den Bau gegeben.
„Mit diesem Neubau wird die Universität ihre erfolgreiche Forschungstradition in der Chemie fortführen und ihre besondere Attraktivität in den lebenswissenschaftlichen Studiengängen weiter steigern können“, sagte Ministerin Kühne-Hörmann. Sie erinnerte daran, dass Justus Liebig die organische Chemie auf eine neue wissenschaftliche Grundlage gestellt und die systematische forschungsnahe und praxisbezogene Ausbildung von Studierenden im Labor eingeführt habe. „In dieser Tradition steht die Universität sowohl für anwendungsnahe Forschung auf höchstem Niveau als auch für herausragende Nachwuchsförderung in ihren Graduiertenschulen“, fügte die Ministerin hinzu.
Gerade in den Lebenswissenschaften profitiert die Universität nach den Worten der Ministerin von ihrem einzigartigen Fächerprofil im Bereich Mensch – Ernährung – Umwelt, das durch die Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften, Human- und Veterinärmedizin sowie den Querschnittswissenschaft der Biologie und der Chemie geprägt sei. „Aus diesem Wissenspool entstehen ständig neue disziplinenübergreifende Initiativen, die das Profil der Hochschule weiter schärfen“, sagte Kühne-Hörmann.
Finanzminister Dr. Schäfer hob hervor, dass das Land auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zum Hochschulbauprogramm HEUREKA stehe, das bis 2020 Investitionen von drei Milliarden Euro in die Infrastruktur der Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen vorsehe.
„Davon entfallen rund 440 Millionen Euro auf die Justus-Liebig-Universität. Im Rahmen des vom Land kofinanzierten Konjunkturpakets II des Bundes wurden der Universität darüber hinaus für die energetische Sanierungen ihrer Gebäude etwa 33,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt“, sagte der Minister.
„Mit diesem Neubau erhält das für die Justus-Liebig-Universität identitätsstiftende Fachgebiet der Chemie eine neue und moderne Heimstätte; dieses Bauprojekt ist für die Zukunft der Gießener Natur- und Lebenswissenschaften existentiell wichtig“, sagte Universitätspräsident Prof. Mukherjee.
Der Neubau der Chemie mit gut 14.000 Quadratmetern Lehr- und Forschungsflächen entsteht nach Entwürfen des Büros Gerber Architekten (Dortmund), das 2008 im europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbsverfahren einen 1. Preis errungen und sich in der anschließenden Überarbeitungsphase gegen seine Mitbewerber durchgesetzt hatte. Nicht nur die städtebauliche Konzeption mit einer klaren Adressbildung überzeugte die Preisrichter, sondern besonders auch die funktionale Zuordnung der einzelnen Nutzungsbereiche, die einen flexiblen und somit zukunftsfähigen Betrieb des Gebäudes ermöglichen. Veranschlagt ist das Neubauvorhaben mit insgesamt rund 111 Millionen Euro, davon sind gut 100 Millionen Euro Baukosten. (Uni Gießen)
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