Auswirkung des Schulsports auf die Konzentrationsfähigkeit
Neurowissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln untersuchen derzeit an der Grundschule in Köln-Müngersdorf die Auswirkung des Schulsports auf die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit der Schüler. Dafür werden jeweils vor und nach der Schulsportstunde ein Teil der in Klasse 3 bundesweit eingeführten Vergleichsarbeiten VERA3 (Grundschuläquivalent zur PISA Studie) durchgeführt. Parallel dazu wird mittels EEG-Analyse der neurophysiologische Zusammenhang von Sport und Gehirnaktivität untersucht. Die Untersuchungen finden jeweils Montagvormittag vor und nach dem Sportunterricht in der vierten Unterrichtsstunde statt.
Im Rahmen einer ersten Pilotstudie mit Viertklässlern konnten die Wissenschaftler der Sporthochschule mittels Elektrotomographie (sLORETA) eine Zunahme der tonischen elektrokortikalen Grundaktivität (alpha-Aktivität) im sensorischen Kortex nach körperlicher Aktivität nachweisen sowie eine Abnahme der Hirnaktivität in temporalen Hirnarealen, die eng mit dem Sprachverständnis verbunden werden. Beides deutet auf grundlegend positive Auswirkungen des Schulsports auf das Körperbewusstsein (u.a. Entspannungsfähigkeit) bzw. die kognitive Leistungsfähigkeit (Aufmerksamkeitsfähigkeit/Konzentrationsfähigkeit) hin.
Die derzeit durchgeführten Forschungsarbeiten sollen diese Befunde ausweiten und in einen schulischen Alltagsbezug stellen sowie die zu beschreibenden, neurophysiologischen Veränderungen in direkten Kontakt zur kognitiven Leistungsfähigkeit in der Schule stellen. (DSHS)
» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen
Schreiben Sie einen Kommentar »
Bewegungsmuster zur Touchscreen-Nutzung bei Kleinkindern
Ob Tablet-Computer oder Smartphone – Touchscreens lassen sich kinderleicht und intuitiv bedienen: berühren, wischen, zoomen. Bereits als Kleinkind erschließen wir uns diese sensomotorischen Fähigkeiten. Wenn Kinder zwischen acht und 13 Monaten beginnen, mit ihrem Zeigefinger den Brei auf der Tischplatte…
Kohlenmonoxid für die Medizin nutzen
Es ist ein geruchloses, unsichtbares Gas und ein tödliches Gift: Wird Kohlenmonoxid – chemisch kurz CO – eingeatmet und gelangt ins Blut, verhindert es den lebensnotwendigen Sauerstofftransport und das führt unweigerlich zum Erstickungstod. Umso mehr mag es verwundern, dass das…
Herzmuskel-Krankheitsmechanismus ARVC5 durch Nanomedizin entschlüsselt
Biophysiker der Universität Bielefeld haben einen entscheidenden Beitrag zu einer internationalen Studie zur Erbkrankheit ARVC geleistet. ARVC (arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie) ist eine gefährliche Form von Herzmuskelerkrankung. Sie führt zu plötzlichem Herztod und ist weiter verbreitet, als bislang angenommen. Das berichtet…
Umstrittene Heilkraft von Aprikosen- und Mandelkernen
Vitalkraft aus der Natur, Bioaktivstoff, Heilmittel gegen Krebs – mit solchen und ähnlichen Begriffen werden bittere Aprikosen- und Mandelkerne vor allem im Internet beworben und zum Verkauf angeboten. Dabei ist ihre Heilkraft umstritten und ihr Verzehr durchaus problematisch: „Mir ist…
Freisetzung von Lachgas bei Rapsanbau
Lachgas ist ein vielfach stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid und trägt auch dazu bei, dass Ozon in der Stratosphäre abgebaut wird. Es entsteht unter anderem beim Einsatz von Stickstoffdüngern. Wie viel von dem Gas über das Jahr aus deutschen Rapsfeldern in…