Uni Bonn erhält Buchnachlass von Lord Ralf Dahrendorf
Die Universität Bonn übernimmt den Buchnachlass des renommierten Sozialwissenschaftlers Lord Ralf Dahrendorf (1929-2009). Lady Christiane Dahrendorf, Witwe des 2009 in Köln verstorbenen Soziologen, Politikers und Publizisten, hat die rund 10.000 Bände umfassende Sammlung ihres Mannes jetzt in die Obhut der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (ULB) gegeben. Sie bildet einen zentralen Baustein im Bereich der Demokratieforschung, die die Universität Bonn in den kommenden Jahren weiter ausbauen will.
Die Privatbibliothek Lord Dahrendorfs ist eine fachlich breit gefächerte Gelehrtenbibliothek, deren Bestände die weltweit vernetzte Forschung dieses bedeutenden Wissenschaftlers widerspiegelt. Die Sammlung enthält Literatur in verschiedenen Sprachen zu Themen wie Europäische Entwicklung, Sozialgeschichte Großbritanniens und Deutschlands, Sozialpolitik und Gerechtigkeit, Parteiengeschichte, Bildungspolitik, Globalisierung, Religion und Gesellschaft.
In der ULB soll die Sammlung zunächst gesichtet, katalogisiert und inhaltlich für die Literaturrecherche erschlossen werden. “Wir beabsichtigen, den Bestand als Freihandbibliothek zu präsentieren”, sagt ULB-Direktorin Dr. Renate Vogt. Wo genau die Dahrendorf-Sammlung dauerhaft untergebracht werden wird, steht noch nicht fest.
“Ich freue mich sehr, dass Lady Dahrendorf uns die Sammlung ihres Mannes überlässt”, sagt Rektor Professor Dr. Jürgen Fohrmann, der sich persönlich für die Universität Bonn als neuen Standort des Buchnachlasses eingesetzt hatte. “Bonn ist mit seiner bundesrepublikanischen Vergangenheit und der vorhandenen wissenschaftlichen Expertise der ideale Ort, um sich zu einem Zentrum der Demokratieforschung zu entwickeln”, sagt der Rektor. “Die Bibliothek dieses großen europäischen Wissenschaftlers ist ein Schatz, den es zu hüten gilt. Sir Dahrendorf lehrte an vielen Hochschulen in Deutschland und England. Wir fühlen uns daher sehr geehrt, dass wir seine Bibliothek verwahren zu dürfen – zum Nutzen von Generationen von Studierenden und Wissenschaftlern.” (Uni Bonn)
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