26. November 2010, Aktuelles, Uni Frankfurt

Unterschiede zwischen Tumorzellen und Normalgewebe

So vielfältig die Erscheinungsformen von Krebs sind, so unterschiedlich sind auch seine Ursachen. Es gibt jedoch Eigenschaften, die alle Tumorzellen auszeichnen. Einer der ersten Forscher, der die Unterschiede zwischen Tumorzellen und Normalgewebe konkret beschrieb, ist Prof. Douglas Hanahan von der University of California in San Francisco. Gemeinsam mit seinem Kollegen Robert Weinberg veröffentlichte er vor 10 Jahren einen Artikel in der Fachzeitschrift Cell, der inzwischen zu den meistzitierten in der Wissenschaft gehört und entscheidende Impulse für die Tumorforschung gegeben hat. Am kommenden Dienstag, den 30. November wird der renommierte Krebsforscher im Rahmen der Vorlesungsreihe „Perspectives in Oncology“ über die Ergebnisse der modernen Krebsforschung berichten.

Zu den Unterschieden zwischen gesunden Zellen und Krebszellen gehören unter anderem die Selbstversorgung mit Wachstumssignalen, die Unempfindlichkeit gegenüber Antiwachstumssignalen, unbegrenzte Zellteilung, Resistenz gegenüber dem zelleignen Selbstmordprogramm (Apoptose) und nicht zuletzt die Fähigkeit zur Invasion und Metastasenbildung. In seiner Forschung beschäftigt sich Hanahan mit einem weiteren wichtigen Kriterium für die Entstehung von Tumoren, der Angionese. Dabei schaffen sich Tumorzellen ihre eigene optimale Mikroumgebung und beeinflussen die Bildung von Blutgefäßen. Solide Tumore sind abhängig von einem mitwachsenden Kapillarnetz, das den Tumor mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Hanahan verbindet Grundlagenforschung mit einer gezielteren Entwicklung von Krebsmedikamenten. Sein Schwerpunkt liegt in der Erforschung von Tumoren des Gehirns und Brustkrebs. Als Mitglied der renommierten American Cancer Society und vieler anderer wissenschaftlicher Organisationen ist er ein gefragter Experte und Redner auf Kongressen.

Prof. Douglas Hanahan hält im Rahmen der Perspective Lectures in Oncology einen Gastvortrag an der Uni Frankfurt am 30. November 2010 um 18 Uhr 15 im Klinikum der Goethe-Universität, Hörsaalgebäude 22, Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt am Main. (Uni Frankfurt)



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