25. August 2010, Uni Gießen

Zukunft der Biodiversität – Jahrestagung Gesellschaft für Ökologie

Ökosysteme im Fokus: Rund 500 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland treffen sich vom 30. August bis zum 3. September 2010 zur 40. Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (GfÖ) an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Mitorganisator Prof. Dr. Volkmar Wolters (Institut für Tierökologie der JLU) ist seit fünf Jahren Präsident der GfÖ.

Während der Jahrestagung unter dem Motto „Die Zukunft der Biodiversität“ diskutieren die Teilnehmer Themen wie die Bestäuberkrise, den Schutz der Säugetiere, den Klimawandel, Biodiversität und Gesellschaft, ökologische Risiken und die politischen Dimensionen der biologischen Vielfalt. Die behandelten Ökosysteme erstrecken sich vom Hochgebirge über Wälder, Wiesen und Trockengebiete bis in die Tiefsee. Insgesamt werden 270 Vorträge gehalten und 170 Poster präsentiert.

Zum Auftakt am Montag, 30. August 2010, gibt es ab 14 Uhr Grußworte von JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Dr. Helge Braun, der Gießener Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich und dem GfÖ-Präsident Prof. Wolters. Der Tag endet mit einem öffentlichen Spektakel: dem ersten europäischen ÖkoSlam. Angelehnt an die bekannten Science Slams konkurrieren eine Reihe von Unerschrockenen ab 20 Uhr im Großen Hörsaal der Physik (Heinrich-Buff-Ring 14, 35392 Gießen) um den Preis für die originellste Darstellung eines ökologischen Themas in zehn Minuten. Die musikalische Umrahmung übernimmt das Duo Salzbauer.

„Es ist schön, dass die GfÖ zu ihrem 40. Jahrestag an ihren Geburtsort zurückkehrt“, freut sich der Mitorganisator und Landschaftsökologe Prof. Dr. Rainer Waldhardt (Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement der JLU). Denn es war die Universitätsstadt Gießen, in der die Gründung einer ökologischen Gesellschaft für den deutschsprachigen Raum von einer kleinen Gruppe visionärer Wissenschaftler im Jahre 1971 beschlossen wurde. Heute ist die GfÖ eine der weltweit größten und einflussreichsten Vereinigungen für wissenschaftliche Ökologie.

Gründungspräsidentin war die Gießener Pflanzenökologin Prof. Dr. Lore Steubing. Die GfÖ ist somit eine der wenigen naturwissenschaftlichen Gesellschaften, die mit einer Frau an der Spitze aufgebrochen sind. Sie nutzt deshalb ihre Geburtstagstagung, um auf die besondere Rolle von Frauen in den Umweltwissenschaften aufmerksam zu machen. So werden die Hauptvorträge fast ausschließlich von Frauen gehalten, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) organisiert einen Workshop zur Förderung von Frauen in den Umweltwissenschaften, und es gibt ein besonderes Angebot zur Betreuung von Kindern, deren Mütter an der Tagung teilnehmen.

Die Bedeutung der Tagung würdigt auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrem Grußwort: „Die Zukunft der Biodiversität – unter Ihrem diesjährigen Tagungsmotto nehmen Sie nicht weniger als wesentliche Grundlagen für menschliches Leben und Wirtschaften in den Blick.“ Mit der diesjährigen Tagung der Gesellschaft für Ökologie seien deshalb wieder hohe Erwartungen verbunden.

„Ich bin mir sicher, dass die hier in Gießen vorgestellten und diskutierten wissenschaftlichen Arbeiten Aufschluss über aussichtsreiche Gestaltungsmöglichkeiten des Lebensraumschutzes der nächsten Jahre geben werden“, so Merkel. (Uni Gießen)



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